104 I Ausstellung vom 12. Oktober 2022 bis 6. Januar 2023

»Alles und Nichts« |

DECAGON (Künstlergruppe Dresden)

Beate Domansky, Thorsten Fleischer, Rita Geißler, Anja Alexandra Kaufhold, Karen Koschnick, Jens Küster, Roland Nagel, Michael Voigt, Theresa Wenzel, Christoph Wischniowski

Der anspruchsvolle Name DECAGON steht seit 2017 als Symbol für einen offenen Kreis von zehn Künstlerinnen und Künstlern, deren Lebensmittelpunkt derzeit in Dresden liegt. Auf unterschiedlichen Wegen hierher gelangt, haben sie weite Horizonte gewonnen und die Auseinandersetzung auch mit fremden Kulturkreisen und Lebensformen gesucht. Als selbständige Künstler der Bereiche Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Fotografie autark arbeitend und nur dem eigenen Anliegen und Anspruch verpflichtet, verbindet sie der Wille, ihre individuellen künstlerischen Positionen in einen öffentlich sichtbaren Diskurs mit Kollegen und Kunstinteressenten zu stellen.

Ohne sich verbiegen oder einander angleichen zu müssen, geht es bei jedem neuen Projekt darum, ein gemeinsames Format – einen gemeinsamen Nenner zu finden, auf dem diese Begegnungen für alle bereichernd und erhellend stattfinden können. Man reibt sich an den Auffassungen der anderen und hinterfragt sie genauso wie die eigenen.
So definiert DECAGON sich praktisch immer wieder neu. Neben Gründerin Alexandra Anja Kaufhold geben die langjährigen Mitstreiter, Beate Domansky, Thorsten Fleischer, Karen Koschnik, Jens Küster, Michael Voigt und die später hinzugekommenen Rita Geißler, Roland Nagel, Theresa Wenzel und Christoph Wischniowski mit ihren unterschiedlichen Temperamenten und Handschriften einen Einblick in den Facettenreichtum des aktuellen Dresdner Kunstgeschehens.

Inmitten der weltumspannenden Krisen des 21. Jahrhunderts soll diesmal eine farbig reduzierte Bildsprache in Schwarz/Weiß drei gemeinsame Fries-Installationen im Erdgeschoss der Villa Eschebach bestimmen. Eine weitere Gemeinschaftsarbeit wird spielerisch die architektonischen Gegebenheiten des Hauses aufgreifend in die oberen Etagen überleiten, wo alle Beteiligten ihr Schaffen, ungebunden und dennoch in Kontext und Korrespondenz mit dem Kreis der Zehn, präsent

Jördis Lademann, August 2022

Künstlergruppe Decagon Die Gruppe wurde 2017 von Anja Kaufhold gegründet und hat bislang in wechselnder Zusammensetzung zwei Ausstellungen realisiert. 2018 in Corridori die Arte in Braunschweig und 2019 „Demarkation“ in der Ingenieurkammer Sachsen in Dresden. Die zehn Künstler der ersten Ausstellung haben das Decagon als Sinnbild ihrer gemeinsamen Arbeit gewählt. In der Geometrie ist das regelmäßige Decagon ein Zehneck mit gleich langen Seiten. Seine Ecken liegen auf einem gemeinsamen Umkreis. Auf die Künstlergruppe Decagon übertragen, stehen die Ecken für zeitgenössische künstlerische Positionen aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Fotografie. Der Kreis ist die Verbindung, die Vertrauen schafft und eine erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglicht. Es handelt sich um eine offene Gruppe, deren Mitglieder ihren Lebensmittelpunkt in Dresden oder Umgebung haben. Die individuellen Arbeitsweisen und Stilrichtungen der einzelnen Mitglieder kommen in der Kooperation zur Wirkung. Dies zeigt sich insbesondere in der konkreten Gemeinschaftsarbeit, beispielsweise bei der Realisierung einer gemeinsamen Ausstellung, wenn ein „gemeinsames Werk“ neu geschaffen wird. Es entsteht so eine zusätzliche Ebene zu der jeweiligen eigenen Arbeit. Beispielhaft zeigt dies der Fries in der Ausstellung „Demarkation“.