„Wenn ich male, halte ich Dinge fest und versuche, die Räume zwischen den Dingen zu berücksichtigen, die eigentlich das Spannende an einem Bild sind. Löcher in die Luft gucken – das ist das Abenteuer und mein eigentliches Anliegen hinter die Oberfläche zu gelangen. Gäbe es z.B. in der Musik keine diversen Pausen, wäre die stetige Abfolge von Tönen schal. Es ist wie Geisterzauber – die Zwischenräume.“
Reinhard Sandner (Gedankenaustausch mit dem Kunstkritiker Heinz Weißflog)
„… Sandner [sucht] heute nicht mehr nach der Infragestellung herkömmlicher Auffassung von Malerei, sondern definiert sich. Sandner langte als einer der ersten unter den Dresdnern der achtziger Jahre zu, einen gezielten Pinselschlag auszuteilen. Bei aller Eigenwilligkeit hatte diese Strategie Methode und verriet Orientierung an lokalen Entwicklungslinien.“
Christoph Tannert (im Katalog „Junge Malerei der 80er Jahre“, Kunstmuseum Solothurn, 1989)
“… Entsprechend lässt Sandner, jedenfalls am Beginn des Arbeitsprozesses, Zufälle zu. Die Kompositionsfindung und ihre erste Anlage sind einem Pingpong-Spiel vergleichbar, einer intensiven Zwiesprache mit dem Bild. Im nächsten Schritt erst stellen sich beim Maler Assoziationen ein, er lenkt und koordiniert die weitere Ausformung der Komposition, häufig inspiriert vom Klang bestimmter Wörter, von Dialekten, Lyrik und Musik, worauf auch Bildtitel wie „Katteker“ (Eichhörnchen), „De Peremett“ (Die Pyramide), „Slüzzelîn“ oder „Ruschelswing“ verweisen.“
Teresa Ende (aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung „Die Murmel ist weg“, Galerie Adlergasse, Dresden 2017)
“… Seine Leinwandarbeiten sind voller offener Andeutungen und verborgener Geheimnisse: sinnlich, archaisch, versponnen, intuitiv. Sandners Acrylbilder stehen immer wieder im Kontext zu musikalischen Themen. Sie erscheinen als malerische Erhebungen von Klängen – im Sinne von Arabesken, fließenden Strukturen, beiläufigen Kritzeleien. Der Reichtum seiner Arbeiten liegt in ihrer großen inneren Freiheit, farblichen Ausgewogenheit und kompositorischen Dichte. Es dominiert ein kraftvoller Impuls, der expansiv ist, der Weite atmet.”
Stefan Voigt (zur Ausstellung „Die Murmel ist weg“, Galerie Adlergasse, Dresden 2017)
„… Das verweist auf Sandners tiefsten Ursprung: Dass die Dinge wieder zusammenkommen müssen, die zusammengehören. Vor allem aber, dass die Fremdheit des Lebens in dieser Welt beginnt aufzuhören, wenn wir zur Kindheit, unseren Wurzeln hinabsteigen.“
Heinz Weißflog