Dresdner sind kultur- und geschichtsbewusst, manchmal auch geschichtsverklärt, zumindest nehmen sie sich alles, was mit ihrer Stadt zu tun hat, immer mit viel Engagement zu Herzen. Und wer sich intensiv mit Dresdner Kunst beschäftigt, der kommt über kurz oder lang dazu, sich die eine oder andere Arbeit eines Künstlers zu kaufen. Wieviel Kunst in Dresdner Privatsammlungen schlummert, wieviel künstlerische Nachlässe noch nicht bearbeitet sind, ist aber kaum bekannt. Nur Wenige haben ihre Schätze der Öffentlichkeit präsentiert, aus verschiedenen Gründen, die zu respektieren sind. Ein offensichtlicher Grund sind fehlende Ausstellungsmöglichkeiten. Sie reichen ja kaum für die lebenden bildenden Künstler. Wir arbeiten mit Dieter Hoffmann seit nunmehr 20 Jahren zusammen. Als Leihgeber und als Laudator zu verschiedenen Ausstellungen hat er unser Anliegen, seit nunmehr 23 Jahren Kunst aus der Region für die Dresdner und ihre Besucher kostenlos zu präsentieren, immer unterstützt.
Mit der aktuellen Ausstellung kehren einige Arbeiten, die vermutlich noch nie in Dresden zu sehen waren, in die Stadt ihrer Entstehung zurück. Dieter Hoffmann wurde 1934 in Dresden geboren. Er kam schon frühzeitig mit Kunst in Berührung, sie prägte seinen Lebensweg: Als Redakteur, Kunstkritiker, Autor und Dichter. Angefangen in der Dresdner Tageszeitung »DIE UNION«, musste er noch vor 1960 die DDR verlassen. Seine Leidenschaft für die Dresdner Kunst blieb und mit ihr die Verbundenheit mit Dresden und (seinen) Künstlern. Das Buch »Trauerweidengepeitscht« dokumentiert Hoffmanns Wirken für Dresdner Künstler in den Feuilletons der westlichen Bundesländer. Über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren lebte Hoffmann inmitten seiner wachsenden Sammlung vorrangig Dresdner Künstler, zuletzt und heute noch in Geiselwind. Wir können hier nur eine kleine, aber bemerkenswerte Auswahl zeigen. Sie ist auch eine Erinnerung an seine Frau Ilka Hoffmann von Tümpling (1935–2012), die mit ihm gemeinsam die Leidenschaft für Kunst teilte.
Dieter Hoefer, Thomas Lohse